Brief der Interessenvertretung der Sicherungsverwahrten in der JVA Rosdorf an das Nds. Justizministerium vom 16.04.2022 (redaktionell bearbeitet)
Wir haben seit Februar 2022 keinen Sichteinkauf mehr und haben uns mit einer Petition, unterschrieben von 99% der Sicherungsverwahrten, an die Anstaltsleitung gewendet. Die Firma Massak kann von der Anstaltsleitung verpflichtet werden, für uns Sicherungsverwahrte wieder einen Sichteinkauf zu machen! Es wurde verpasst Sie davon in Kenntnis zu setzen, was wir hiermit tun. Eine solche Anweisung würde nicht den Vertrag berühren, da dieser nicht zwischen Anstaltsleitung und Firma Massak geschlossen worden ist.
Das Sicherungsverwahrungsgesetz gesteht uns die Angleichung an das Leben in Freiheit zu, damit auch eine Selbstversorgung. Mit einem Tüteneinkauf wie bei Massak ist es nicht machbar, die Selbstversorgung im Rahmen einer gesunden und ausgeglichenen Ernährung zu gestalten. Denn bei einer spontanen Nichtlieferung von Lebensmitteln seitens der Firma Massak werden auch keine Ersatzprodukte geliefert. Ein Ausweichen auf andere Lebensmittelprodukte ist dann nicht möglich. Auch ist es uns nicht möglich, für die Beschaffung von Ersatzprodukten unsere Regelausführungen oder gar den Wohngruppeneinkauf zu nutzen. Denn aufgrund von Corona kommt es ständig zu Absagen der verschiedensten Lockerungsmaßnahmen. Wir haben somit keine Ausweichmöglichkeit, um dem vorhandenen Problem adäquat entgegentreten zu können.
Deswegen fordern wir die sofortige Umsetzung des Sichteinkaufs!
Bitte informieren Sie uns schriftlich über ihr Vorgehen.