Nachruf auf Jan, der sich in der Nacht 31.12./01.01. in seiner Zelle erhängt hat

Ein Mitgefangener berichtet aus der JVA Rosdorf:

Was die Suizide betrifft, kann ich […] von einem Suizid berichten, der tatsächlich in einer nahegelegenen Zelle vom 31.12.2019 auf den 1.1.2020 durch Erhängen stattfand.

Der Mann wurde, obwohl nachweislich (wirklich nachweislich! Kein Gerücht o.ä.) depressiv, einige Tage vor Heiligabend 2019 auf eine Einzelzelle verlegt. Davor befand er sich in monatelang auf einer sog. „Kamerazelle“, da er als massiv suizidal, s.o., eingestuft wurde. Erstaunlich, nicht wahr? Genauso erstaunlich, dass es, meines Wissens nach, in KEINER der Medien mit auch nur einem Wort erwähnt wurde. Jan […] hieß der Junge, Zelle 33/4/JVA Rosdorf.

Dieser Bericht wurde zunächst an die Gefangenengewerkschaft GGBO verschickt, kam von dort zu uns. Hier gibt es die Pressemitteilung der GGBO zu dem Suizid.

Knast-Soli Göttingen

Gefangene berichten auf dieser Seite über die Verhältnisse in der JVA-Rosdorf (Nach draußen!). Über Zwangsarbeit, mangelnde medizinische Versorgung, Sicherungsverwahrung, Widerstand uvm. Dokumentiert sind auch die Aktivitäten der Knast-Soligruppe Göttingen.

Die JVA Rosdorf bei Göttingen gibt es seit 2007. In dem Knast werden bis zu 340 Menschen gefangen gehalten. Neben Menschen in Untersuchungs- und Strafhaft sind dies seit 2013 auch Gefangene in Sicherungsverwahrung.